Geschichte Haus Milbeck
Auf Grund von Akten in Urkunden im Besitz von Dr. Belonje, Alkmaar (Niederlande), kann davon ausgegangen werden, dass Haus Milbeck von 1600 an im Besitz der Herren von Keverberg war, die in der Nachbarschaft und jenseits der Maas begütert waren.
Ihnen folgte Johann Friedrich von Obsinning genannt Rohe (*1634 - †1698), der Katharina von Keverberg heiratete, dann 1700 dessen Sohn Edmund Franz und später Enkel Johann Caspar. Das Haus kam danach an Anton Alexander de Rhoe (1725-1778), der Maria Katharina Schall von Bell heiratete und neben Milbeck noch klevische Güter und Haus Steegh besaß. Durch Schenkung kam 1772 Haus Milbeck mit allen anderen Gütern des Anton Alexander an die Stieftochter Anna Isabella von Backum zu Latum.
Die Besitzgeschichte von Milbeck im 19. Jahrhundert erhellen einige Urkunden, die im Kreisarchiv liegen. Um 1815 befand sich Milbeck in den Händen des Herrn Heinrich Kröger, dessen drei Söhne in Russland gefallen sind. Seine Frau Gertrud geb. Vossen verpachtete das Gut nach dem Tode ihres Mannes und zog nach Hinsbeck zu ihrem Bruder, dem Bäcker Gottfried Vossen.
Heinrich Kröger hatte das Gut Milbeck gemeinschaftlich mit Maria Elisabeth Kröger (1805-1870) besessen, die mit dem Landwirt Peter Heinrich Riemen in Grefrath verheiratet war. Das Ehepaar Riemen kaufte am 16.April 1841 von Gottfried und Gertrud Vossen alle Eigentums- und Nutzungsrechte an dem 64 Morgen großen Ackergut, an der herrschaftlichen Wohnung und den reparaturbedürftigen Wirtschaftsgebäuden und übernahm auch die Schulden zugunsten der Kirchenfabrik und der Stiftung Kreuzkapelle zu Hinsbeck in Höhe von 2630 Taler nebst einer kleineren Schuld von 192 Taler und einer baren Abfindung an die Verkäufer von 512 Taler. Die schuldige Kapitalsumme ist 1855 getilgt worden. Die Gebäude wurden 1851 neu gestaltet.
Peter Heinrich Riemen, der das Gut nicht gerade zu dessen Vorteil verpachtet hatte, starb am 05. Februar 1870, wenige Monate später auch seine Frau. Als Erbe folgte sein Sohn Matthias Arnold Riemen (03.08.1826-21.03.1895), verheiratet mit Mechtildis Pelmter (25.12.1837-06.02.1919), deren Tochter Maria Riemen (den alten Hinsbeckern noch gut als „Melbäcker Marieche“ bekannt) das Gut im Januar 1950 an den Landwirten Leo Vriens und Maria geb. Schmedders übereignete.
Leo Vriens, letzter Bürgermeister der Gemeinde Hinsbeck, starb hochgeachtet am 03.November 1969. Das Gut wird seitdem von seinem Sohn Leo und seiner Frau Agnes geb. Holtmanns bewirtschaftet.